Landwirtschaftliche Fakultät
Die Versorgung einer weiterwachsenden Weltbevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln bei gleichzeitiger Reduktion der negativen Umweltwirkungen der Agrarproduktion ist eine der zentralen Herausforderungen für die Agrar- und Ernährungsforschung.
Die Bereitstellung von Energie und die Sicherung der Ernährung von geschätzt nahezu 9 Milliarden Menschen im Jahr 2030 ist für die globale Landwirtschaft eine große Herausforderung. Die begrenzte Verfügbarkeit von agrarisch nutzbaren Flächen und Ressourcen wie Wasser machen es unabdingbar, nachhaltig zu wirtschaften und damit nachfolgenden Generationen eine Überlebenschance zu erhalten.
Die Landwirtschaftliche Fakultät (LWF) besitzt durch die einzigartige Verbindung von Agrar-, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften mit der Geodäsie ideale Möglichkeiten, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige Sicherung von Energiebereitstellung und bedarfsdeckender Ernährung zu erarbeiten und die Umsetzung in die Praxis zu unterstützen.
Wissenschaftliche Spitzenqualifikation und Berufsfähigkeit sind für die LWF gleichrangige Bildungsziele. Absolventen müssen nicht nur theoretisches und praktisches Fachwissen erlernen, sondern auch methodische und soziale Kompetenzen sowie die Fähigkeit zu kritischem, interdisziplinärem Denken. Den Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt tragen wir Rechnung mit forschungsorientierten Bachelor- und Masterabschlüssen.
Um Schädlinge auf dem Acker zu bekämpfen, kann es helfen, einige Unkräuter zwischen den Feldpflanzen stehen zu lassen. In diese Richtung deutet zumindest eine aktuelle Studie der Universität Bonn. Besonders positive Effekte erzielte dieser Schritt in Kombination mit weiteren Maßnahmen: dem gleichzeitigen Anbau verschiedener Pflanzen und der Anlage von Blühstreifen. Die Ergebnisse sind nun im Journal of Pest Science erschienen.
Spitzenstandorte der Robotik in Deutschland haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um das neue Robotics Institute Germany (RIG) aufzubauen. Es soll künftig die zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland werden. Auf der Konferenz „KI-basierte Robotik 2024“ in Berlin stellten Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) als Konsortialkoordinatorin und RIG-Sprecher Prof. Tamim Asfour vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT) das Konzept zur KI-basierten Robotik vor. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die kommenden vier Jahre mit 20 Millionen Euro geförderte Projekt startet am 1. Juli 2024. Die Universität Bonn ist maßgeblich beteiligt.
Forschende der Universität Bonn haben eine Software entwickelt, die das Wachstum von Ackerpflanzen simulieren kann. Dazu fütterten sie einen lernfähigen Algorithmus mit Tausenden von Fotos aus Feldexperimenten. Das Verfahren lernte dadurch, auf Basis eines einzigen Ausgangsbildes die zukünftige Entwicklung angebauter Pflanzen zu visualisieren. Anhand der bei diesem Prozess erzeugten Bilder lassen sich Parameter wie die Blattfläche oder auch der Ertrag treffsicher abschätzen. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Plant Methods erschienen.
Wie kann man sein Dorf vor Hochwassern schützen? Die Methode von Landwirt Gerd Möhren aus Bengen ist grün und effektiv: ein natürlicher Staudamm aus Miscanthus.
Humane Milch-Oligosaccharide (HMOs) sind als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar und werden mit positiven Effekten auf die Gesundheit in Verbindung gebracht. Diese unverdaulichen Zuckermoleküle können den Aufbau des Darmmikrobioms unterstützen, das Wachstum potenzieller Krankheitserreger einschränken, positiv mit Immunzellen interagieren und kognitive Fähigkeiten verbessern. Die Abteilung Ernährung und Mikrobiota am Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften führt eine Studie durch, in der die Forschenden die Verstoffwechselung der HMOs sowie den Einfluss des Darmmikrobioms auf die systemische Verfügbarkeit der HMOs untersuchen. Hierfür können sich noch Teilnehmende melden.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mehrere Sonderforschungsbereiche (SFB), um die Spitzenforschung zu stärken. Einige dieser Verbünde werden von mehreren Hochschulen gemeinsam getragen. Hier die weiter geförderten Sonderforschungsbereiche, an denen die Universität Bonn beteiligt ist.
2812
Studierende
19,2 Mio. €
Third-party funds spent in 2022
57
Professor*innen